Sie ärgern sich in jedem Jahr über steigende Strompreise? Das ist ein Grund, den Stromanbieter zu wechseln. Bei der Vielzahl an regionalen und überregionalen Stromanbietern fällt die Wahl schwer. Der Stromvergleich ist innerhalb weniger Minuten erledigt und ermöglicht den schnellen Wechsel zu einem günstigeren Stromanbieter.
Das wichtigste kurz zusammengefasst
- Der Strommarkt wird von über 1.200 Anbietern und 150.000 Tarifen beherrscht.
- Der Stromvergleich bietet einen Überblick über die Anbieter und deren Tarife.
- Sparmöglichkeiten ergeben sich mit günstigeren Tarifen, Neukundenbonus und Sofortbonus.
- Für Ökostrom werden günstige Tarife angeboten.
- Die meisten Stromanbieter erledigen für Neukunden die Kündigung beim alten Stromanbieter.
Stromvergleich: So geht’s
Bevor Sie den Stromvergleich starten, füllen Sie die Eingabemaske aus mit:
- Postleitzahl Ihres Wohnortes
- Personenzahl in Ihrem Haushalt
- jährlichem Verbrauch in kWh.
Den jährlichen Verbrauch finden Sie auf der letzten Stromabrechnung Ihres bisherigen Anbieters. Mit Filtern wie Öko- und Klimatarife, Vertragslaufzeit, Preisgarantie oder Sofortbonus präzisieren Sie Ihre Suche. Kurze Zeit später erscheint ein umfassender Überblick über die Stromanbieter und deren Tarife. Sie sehen den jährlichen Strompreis und die Einsparung gegenüber dem regionalen Grundversorger. Details wie Neukundenbonus, Sofortbonus, Preisgarantie und Vertragslaufzeit werden angezeigt. Haben Sie einen passenden Anbieter gefunden, erhalten Sie per Mausklick weitere Details wie Grundpreis, Arbeitspreis und Kündigungsfrist. Direkt über den Vergleich kann per Klick auf den entsprechenden Button der Anbieterwechsel erfolgen.
Größtes Sparpotential beim Wechsel vom Grundversorger
Der günstigste Stromanbieter ist derjenige, der das größte Sparpotential beim Wechsel vom Grundversorger bietet. Abhängig von der Größe Ihres Haushalts und dem jährlichen Stromverbrauch sind Einsparungen von mehreren hundert Euro im Jahr möglich. Unter den Stromanbietern herrscht ein erbitterter Preiskampf. Kleinere regionale und überregionale Anbieter kalkulieren die Preise knallhart, um sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen. Häufig verschwinden solche kleinen Anbieter schnell wieder vom Markt, da sie nicht bestehen können.
Gut zu wissen:
Damit Sie nicht an einen Anbieter geraten, der nach kurzer Zeit in die Insolvenz rutscht, sollten Sie den Anbieter näher unter die Lupe nehmen. Informationen finden Sie auf den Webseiten unabhängiger Testinstitute wie der Stiftung Warentest. Die Testinstitute informieren über Billiganbieter und deren Vorgehensweise. Billig ist nicht automatisch günstig. Bei vielen billigen Anbietern lauern Vertragsfallen wie eine sehr kurze Preisgarantie, auf die eine deutliche Preiserhöhung folgt.
Die Filterfunktion im Stromvergleich hilft Ihnen, das tatsächliche Sparpotential gegenüber dem Grundversorger zu entdecken. Häkchen helfen beim Suchen, doch müssen sie an den richtigen Stellen gesetzt oder entfernt werden.
-
Ohne Onlinetarife:
Sind Sie im Internet weniger fit, steht Ihnen bei den Anbietern ohne Onlinetarife eine Telefonhotline für alle Fragen zur Verfügung.
-
Ohne Neukundenbonus:
Dieses Häkchen sollten Sie nicht entfernen. Ein Neukundenbonus wirkt sich nicht auf die Preise im zweiten Vertragsjahr aus und ist eine deutliche Einsparung im ersten Vertragsjahr.
-
Ohne Pakettarife:
Entfernen Sie dieses Häkchen nicht. Pakettarife sind ungünstig, da sie oft Mindestverbrauch oder Jahresvorkasse enthalten. Beim Überschreiten der im Paket enthaltenen Kilowattstunden ergeben sich hohe Preise für den Mehrverbrauch. Verbrauchen Sie weniger, bezahlen Sie zu viel.
-
Ohne Mindestverbrauch:
Achten Sie auf dieses Häkchen und entfernen Sie es nicht. Beim Unterschreiten des Mindestverbrauchs kann der Preis pro Kilowattstunde stark steigen.
Stromvergleich: Das sagt Stiftung Warentest
Die Stiftung Warentest rät zu einem Stromvergleich. Sie empfiehlt allen, die von einem Neukundenbonus profitieren wollen, einen jährlichen Anbieterwechsel. Um mehr über den Anbieter zu erfahren, sollten Sie im Internet nach den Erfahrungen anderer Kunden recherchieren. Dort erfahren Sie viel Nützliches aus der Praxis. In ihrer Januarausgabe 2018 beschäftigt sich die Stiftung Warentest unter dem Titel „Raus aus den teuren Tarifen“ näher mit dem Thema Anbieterwechsel. Die Stiftung Warentest zeigt, worauf Sie im Anbietervergleich achten sollten:
- monatliche Abschlagszahlung statt Vorkasse
- keine Pakettarife
- Neukundenbonus ohne Bedingungen
- Kündigungsfrist zum Ende des ersten Vertragsjahres nicht länger als 6 Wochen
- Preisgarantie für mindestens 12 Monate oder über die gesamte Vertragslaufzeit
- keine Stromtarife mit Kaution.
In einem Beitrag vom September 2018 weist die Stiftung Warentest darauf hin, dass nicht nur der Preis zählt. Auf ihrer Webseite informiert sie über mögliche Fallstricke in den Tarifen der Discountanbieter.
Stromvergleich: Worauf sollten Sie beim Wechsel achten?
Bevor Sie Ihren Stromanbieter wechseln, sollten Sie die Angaben im Stromvergleich gründlich prüfen. Von unbekannten Anbietern sollten Sie die Finger lassen. Oft handelt es sich um Discountanbieter mit Fallstricken oder um Neulinge. Es besteht die Gefahr, dass solche Anbieter nach kurzer Zeit insolvent werden. Einige Kriterien bei der Vertragsgestaltung bieten Sicherheit und ein beachtliches Sparpotential:
Neukundenbonus und Sofortbonus
Viele Tarife enthalten einen Neukundenbonus und einen Sofortbonus. Der Neukundenbonus wird einmalig gewährt und ist in der Jahresendabrechnung des Stromanbieters ausgewiesen. Die Gutschrift erfolgt zumeist nach einem vollen Belieferungsjahr. Im Stromvergleich ist der Neukundenbonus bereits im jährlichen Strompreis berücksichtigt. Der Sofortbonus wird einmalig bei einem Anbieterbonus gewährt und schon in den ersten Monaten der Belieferung überwiesen. Er ist in den Gesamtkosten im Vergleich bereits enthalten.
Preisgarantie
Tarife mit einer Preisgarantie unter 12 Monaten sollten Sie nicht wählen. Der Anbieter kann nach Ablauf der Preisgarantie die Preise drastisch erhöhen. Bei einigen Tarifen ist von einer eingeschränkten Preisgarantie die Rede. Steuern wie Mehrwert- oder Stromsteuer, EEG-Umlage und Konzessionsabgaben bleiben von dieser Preisgarantie unberührt. Der Stromanbieter hat auf diese Faktoren keinen Einfluss.
Vertragslaufzeiten
Die Vertragslaufzeit sollte 12 Monate nicht überschreiten. Bis zum Ende der Vertragslaufzeit sind Sie an den Vertrag gebunden und können nicht wechseln. Erhöht der Anbieter im zweiten Vertragsjahr die Preise, ist kein Wechsel möglich. Kündigen Sie nicht rechtzeitig, verlängert sich der Vertrag automatisch. Um welche Zeit er sich verlängert, hängt vom Tarif ab.
Keine Vorauskasse
Bei einem Tarif mit Vorauskasse zahlen Sie zum Vertragsbeginn einen hohen Geldbetrag. Bei einer Insolvenz des Anbieters bekommen Sie das zuviel gezahlte Geld nicht erstattet. Tarife mit monatlicher Abschlagszahlung sind günstiger.
Neue Wohnung: Strom anmelden oder ummelden
Vor einem Wohnungswechsel sollten Sie rechtzeitig einen Stromvergleich durchführen. Erkundigen Sie sich rechtzeitig vor dem Umzug beim Vermieter über Zählerstand und Zählernummer. Diese Angaben sind für den Stromanbieterwechsel erforderlich. Sie profitieren bei einem Wechsel von einem Neukundenbonus und häufig von einem Sofortbonus. Der Vertragsabschluss beim neuen Anbieter ist bereits vor dem Einzug in die neue Wohnung möglich. Sie werden schon am ersten Tag in Ihrer neuen Wohnung vom neuen Anbieter beliefert. Wechseln Sie nicht rechtzeitig, werden Sie zunächst vom regionalen Grundversorger beliefert.
Ökostrom
Mit einem Wechsel zu Ökostrom tragen Sie zur Energiewende bei. Achten Sie auf ein Ökostrom-Siegel wie das Ok-Power-Label oder das Grüner-Strom-Label. Mit einem solchen Label ist garantiert, dass es sich um erneuerbare Energien handelt. Ökostromtarife müssen nicht teurer als Tarife für konventionellen Strom sein. Die Stiftung Warentest hat die Ökostromtarife getestet und Tipps auf ihrer Webseite veröffentlicht.
Durchschnittlicher Stromverbrauch
Im Stromvergleich finden Sie Richtwerte für den durchschnittlichen Stromverbrauch abhängig von der Haushaltsgröße:
- 1 Person: 2.000 kWh/Jahr
- 2 Personen: 3.500 kWh/Jahr
- 3 Personen: 4.250 kWh/Jahr
- 4 Personen: 5.000 kWh/Jahr
Der tatsächliche Verbrauch ist von weiteren Faktoren wie den persönlichen Lebensgewohnheiten und den vorhandenen elektrischen Geräten abhängig. Um den Stromverbrauch zu senken, sollten Sie beim Kauf neuer Geräte auf die Energieeffizienzklasse achten. Ein Austausch alter Geräte gegen neue, effiziente Geräte kann sich auszahlen. Mit Strommessgeräten aus der Verbraucherzentrale können Sie den Stromverbrauch Ihrer Geräte ermitteln.
Stromanbieter mit Prämie
Zusätzlich zum Neukundenbonus und Sofortbonus gewähren einige Stromanbieter für Neukunden eine Prämie. Das kann ein Smartphone, ein Fernseher oder eine andere Sachprämie sein. Diese Prämien werden zumeist nur über einen begrenzten Zeitraum gewährt. Sie sollten darauf achten, ob für eine solche Prämie eine Zuzahlung erforderlich ist.
Stromanbieter trotz Schufa
Der regionale Grundversorger beliefert Sie auch bei einem negativen Schufa-Eintrag mit Strom. Ein Wechsel ist auch mit einem negativen Schufa-Eintrag möglich. Einige Anbieter gewähren dann einen Tarif mit Vorkasse. Daher lohnt es sich für Kunden mit negativer Bonität über einen Stromanbieter ohne Schufa Prüfung zu informieren.
Kündigung des alten Anbieters nicht vergessen
Vor einem Stromanbieterwechsel sollten Sie auf die Kündigungsfrist beim alten Anbieter achten. Die meisten Stromanbieter übernehmen die Kündigung beim bisherigen Anbieter. Sie müssen dazu Anbieter, Vertragsnummer, Zählernummer und Vertragsnummer mitteilen. Kündigt der Stromanbieter eine Strompreiserhöhung an, besteht für den Kunden ein Sonderkündigungsrecht. Eine Versorgung mit Strom ist bei einem Wechsel jederzeit gewährleistet. Der bisherige Anbieter muss Sie mit Strom versorgen, bis der neue Vertrag geregelt ist.